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 Buchtip
Zu diesem Thema empfehlen wir:
Hallmen/
Chlebowy's
"Strumpfband-
nattern"
,
erschienen im
Natur & Tier Verlag
 Verbreitung
Die Strumpfbandnattern haben das gesamte Gebiet der USA besiedelt, außerdem weite Bereiche Mittelamerikas und Teile Kanadas. Der natürliche Lebensraum ist je nach Art unterschiedlich, hat aber immer etwas gemeinsam: Die Nähe zum Wasser. So findet man sie zum Beispiel an Seen, Tümpeln oder Flüssen mit stehendem bis schnell fließendem Wasser, im Buschland oder auf spärlich bewachsenen Stellen. Zum Sonnen brauchen sie aber offene Stellen. Aber auch menschliche Siedlungen sind manchmal gute Vorraussetzungen für das Anfinden von Strumpfis in freier Wildbahn. Man findet sie im Flachland bis ins Gebirge. So reichen die Höhenangaben von 0 bis 4300m über NN.
Dieses große Areal kann man erklären, wenn man einen kleinen Blick in die Entwicklungsgeschichte wirft. Die ersten Fossilfunde von Strumpfbandnattern sind aus dem Pleistozän Nordamerikas bekannt und damit noch ziemlich jung mit gerade mal ca. 2 Mio. Jahren. Als Ursprung werden Nattern aus dem Osten Asiens vermutet. Über die Beringstraße (die zeitweise verlandet war) konnten sie nach Nordamerika einwandern. Auf diesem kühlen Weg hat sich wahrscheinlich auch die Fähigkeit der Geburt lebender Junge entwickelt, da eine erfolgreiche Inkubation von Eiern in einem kalten Klima als schwierig erweist. Innerhalb der Wassernattern wird die Gattung Thamnophis sich allerdings wahrscheinlich in Mexiko entwickelt haben (MUTSCHMANN, 1995). Die Tiere waren an kühle Bedingungen im Gebirge angepasst. Während der Interglaziale (Wärmeperioden innerhalb einer Eiszeit) breiteten sie sich rasch in alle Richtungen aus. In den Glazialen (Kälteperioden innerhalb einer Eiszeit) schränkten die vordringenden Eismassen die Verbreitung stark ein. Nachdem das letzte Eis vor ca. 10.000 Jahren vom Kontinent wich, war wieder eine riesige Fläche an unterschiedlichsten Biotopen frei zur Besiedlung. So kam es, dass sich neben den typisch kühl-angepassten Arten wie T. sirtalis auch Arten entwickelten, die an warmes, trockeneres Klima angepasst waren (z.B. T. marcianus). Wenn man dies betrachtet und noch mal einen Blick auf die Zeitspanne legt, ist leicht nachzuvollziehen, dass die Artenbildung noch im vollen Gange ist. Auch die große Zahl an Unterarten beweist das, denn dies sind meist nur Übergangsformen zu neuen Arten.